Die Frankfurt-Tipp Bewertung: |
Originaltitel: | Zombieland: Double Tap |
Genre: | Komödie, Horror, Action |
Regie: | Ruben Fleischer |
Kinostart: | 07.11.2019 |
Produktionsland: | USA 2019 |
Laufzeit: | ca. 99 Min. |
FSK: | ab 16 Jahren |
Webseite: | www.ZombielandFilm.de |
Zehn Jahre ist es nun her, dass sich Columbus (Jesse Eisenberg), Tallahassee (Woody Harrelson), Wichita (Emma Stone) und Little Rock (Abigail Breslin) als Zweckgemeinschaft im Kampf gegen die Zombie-Apokalypse zusammengetan haben. Mittlerweile haben sie sich im Weißen Haus häuslich eingerichtet und führen ein relativ entspanntes Leben. Für Little Rock ist das aber auf Dauer zu langweilig, weshalb sie sich eines Tages aus dem Staub macht. Wichita, die sich in ihrer Beziehung zu Columbus etwas eingeengt fühlt, macht sich auf die Suche nach ihrer Schwester und lässt die beiden Männer alleine zurück. Für Tallahassee ist nun der Zeitpunkt gekommen, sich auch wieder auf die Reise zu machen. Zu dumm nur, dass ihm Nerd Columbus dabei an der Backe klebt und dass er mit der naiven Madison (Zoey Deutch) eine neue Partnerin an der Seite hat, die mit jedem Wort an Tallahassees Nerven sägt. Da ist bald die Frage, was schlimmer ist: Madison, oder die Zombies, die sich in den letzten zehn Jahren auch gefährlich weiterentwickelt haben…
Vor zehn Jahren landete Ruben Fleischer mit seinem Regie-Debüt "Zombieland" einen kleinen Kult-Hit. Der Ruf nach einer Fortsetzung wurde da recht schnell laut. Vor einigen Jahren gab es bereits den Versuch, mit einer Amazon-Serie nach "Zombieland" zurück zu kehren. Doch der Pilotfilm fiel beim Publikum durch, so dass das Projekt nicht fortgeführt wurde. Regisseur Ruben Fleischer dagegen hielt daran fest, eine Kinofortsetzung drehen zu wollen, wenn es ihm gelingen würde, das gesamte Ensemble wieder vor die Kamera zu bekommen. Nach langer Zeit ist ihm das nun tatsächlich gelungen.
Man mag sich nun fragen, ob nicht zu viel Zeit ins Land gegangen ist. Das Genre ist mittlerweile arg überstrapaziert und auch der Überraschungseffekt, mit dem der Vorgänger punkten konnte, fehlt bei "Zombieland: Doppelt hält besser". Sicherlich, das Konzept funktioniert auch im zweiten Anlauf immer dann, wenn es sich am Original orientiert. Aber immer dann, wenn der Film versucht, noch eine Schippe drauf zu legen, wirkt das Ganze zu bemüht, um funktionieren zu können. So wird der Humor oft einfach zu platt und sorgt eher für ein müdes Lächeln, statt für herzhaftes Gelächter.
Das wird zum Beispiel bei der neuen Figur Madison deutlich. Die Idee dahinter ist ganz nett, die Umsetzung dagegen will einfach nicht so recht zünden. Und so wirkt das Survival-Dummchen auf Dauer einfach nur nervig. Doch auch wenn diese Fortsetzung die Erwartungen der Fans nicht ganz erfüllen kann, so gibt es dennoch genügend Momente, in denen die Qualität des Vorgängers zumindest gestreift wird, wobei besonders Woody Harrelson und Emma Stone für die starken Momente der Zombie-Komödie verantwortlich sind. Und noch ein Tipp: Beim Abspann nicht gleich aufspringen und aus dem Kino flüchten, denn hier gibt es noch ein Wiedersehen mit einem besonders beliebten Darsteller aus Teil 1! Kein neuer Kultfilm, aber dennoch mit Abstrichen: Sehenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold