Die Frankfurt-Tipp Bewertung: |
Genre: | Komödie |
Regie: | Laura Lackmann |
Kinostart: | 31.05.2018 |
Produktionsland: | Deutschland 2017 |
Laufzeit: | ca. 107 Min |
FSK: | ab 6 Jahren |
Webseite: | www.facebook.com/zweiimfalschenfilm/ |
Seit Jahren sind sie ein Paar und ein eingespieltes Team. Doch alleine die Tatsache, dass Hans (Marc Hosemann) seine Freundin nur noch Heinz (Laura Tonke) nennt, zeigt, dass die Romantik längst verfolgen ist. Der Alltag hat jedes Feuer erstickt. Hans arbeitet im Copyshop während Schauspielerin Heinz sich mit Synchronarbeiten für eine Zeichentrick-Ampel über Wasser hält. Während er mit dieser Situation zufrieden zu sein scheint, will Heinz endlich mehr. Und so erstellen die beiden eine Liste mit all dem, was zu einer echten Liebe wie im Kino gehört – doch leider läuft das wahre Leben ganz anders ab, als im Film…
"Zwei im falschen Film" fängt dort an, wo die meisten romantischen Komödien aufhören: beim Abspann einer solchen Kinoromanze. Es beginnt nicht nur eine amüsante Unterhaltung über Klischees und Konventionen dieses Genres, sondern auch eine kurzweilige Abwandlung ebendieser. Regisseurin Laura Lackmann ("Mängelexemplar") nutzt die gängigen Klischees, um ein im Alltagstrott gefangenes Paar ihre Beziehung, aber auch ihr Leben an sich hinterfragen zu lassen. Das ist angefüllt mit herrlichen Dialogen, skurrilen Momentaufnahmen und einigen wirklich komischen Szenen. Doch "Zwei im falschen Film" ist weit mehr, als einfach nur eine leichte Komödie.
Denn es gibt durchaus auch Aspekte, die zwar komisch verpackt sein mögen, die aber auch mit der nötigen Ernsthaftigkeit behandelt werden. Das ist nötig um etwa deutlich zu machen, wie unglücklich Heinz mit ihrem Leben ist und wie schwer es ihr fällt, sich von einem Mann geliebt zu fühlen, der sie Heinz nennt. Auf dieser Ebene regt "Zwei im falschen Film" dann eben nicht nur zum Lachen, sondern auch zum Reflektieren über das eigene Leben an.
Getragen wird der Film von zwei tollen Darstellern. Die Chemie zwischen Marc Hosemann und Laura Tonke stimmt perfekt. Sie wirken vertraut und dennoch spürt man auch eine gewisse Distanz, die sich immer stärker zwischen sie schiebt. Wie Laura Lackmann das aufbaut und letztendlich auflöst, ist eine weitere Stärke des Films. Eine überraschende, originelle und erfrischend unkonventionelle Beziehungskomödie. Absolut sehenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold