Stau in der neuen Altstadt. Autos stehen hier plötzlich Stoßstange an Stoßstange. Keine Angst, der Verkehr wird nicht plötzlich aufgrund der Mainufersperrung durch die engen Gassen der neuen Touristenattraktion geschleust. Vielmehr hat sich das Kollektiv “Yarn Gang” mit dem Garngraffiti-Projekt „Wollkenkratzer“ hier verewigt. Über Nacht wurden an den Säulen neben der Terrasse des Schirn Cafés Wolkenkratzer errichtet, verbunden durch Straßen, auf denen sich allerhand Autos wie ein „Römerbus“, aber auch ein Kiosk, Hunde und anderes liebevoll Gehäkeltes und Gestricktes.
Seit gut einem Jahr hat die überregionale Gruppe an diesem Projekt gearbeitet. Dabei wurde 35 Kilogramm Wolle von rund 15 Personen in Häuser, Autos, Straßen und mehr verarbeitet. Dass dieses Projekt viel Spaß gemacht hat, das drückt das Kollektiv in einer Botschaft an die Betreiber des Geländes ebenso aus, wie die Hoffnung, dass sie mit ihrem Projekt vor allem eines verbreiten: Freude! Wer die vielen Menschen beobachtet hat, die sich alleine am Samstagnachmittag die „Wollkenkratzer“ angesehen haben, der wird bestätigen können, dass sich diese Hoffnung voll und ganz erfüllt hat.
Bleibt nur noch abzuwarten, ob das Guerilla Knitting auch bei den Verantwortlichen der Stadt eher Freude als Ärger hervorruft und ob man der Bitte der Gruppe, man möge des Projekt doch bitte nicht selber entfernen, auch nachkommen wird. Aber sind wir doch mal ehrlich: wenn schon Graffiti in der neuen Altstadt, dann doch bitte so.
Mehr Infos findet Ihr auch unter: http://www.wollkenkratzer.de/
