Die Frankfurt-Tipp Bewertung: |
Genre: | Komödie |
Regie: | Alireza Golafshan |
Kinostart: | 24.03.2022 |
Produktionsland: | Deutschland 2021 |
Laufzeit: | ca. 118 Min. |
FSK: | ab 12 Jahren |
Webseite: | www.facebook.com/LEONINEStudios |
Jasmin (Luise Heyer) hat alles genau geplant: Obwohl die meisten ihrer Freundinnen wegen elterlicher Verpflichtungen abgesagt haben, soll der JGA für Helena (Julia Hartmann) perfekt werden: Nach einer durchzechten Nacht soll es gemeinsam mit Gina (Taneshia Abt) und Anna (Teresa Rizos) zu einem Überraschungs-Partywochenende nach Ibiza gehen. Doch so weit kommt es nicht, denn Helena ist schwanger und lässt ihre drei Freundinnen im Regen stehen. Doch die drei Single-Ladys wollen sich davon nicht unterkriegen lassen: Sie reisen alleine nach Ibiza, um dort auch ohne die braut einen genialen JGA zu feiern. Zu dumm nur, dass schon kurz nach der Ankunft alles schief geht, was schief gehen kann. Und dann treffen sie auch noch auf Tim (Dimitrij Schaad), Jasmins Ex, der hier ebenfalls seinen Junggesellenabschied feiert – und schon bahnt sich eine große emotionale Katastrophe an…
Mit "JGA: Jasmin. Gina. Anna." legt Alireza Golafshan den Nachfolger zu seinem Überraschungshit "Die Goldfische" vor. Erneut gelingt es ihm, ein recht sympathisches Ensemble vor der Kamera zu versammeln. Und es gibt auch wieder einige sehr witzige Dialoge und gelungene Situationskomik. Doch im Gegensatz zum Vorgänger ´überwiegen hier leider die Momente, in denen der Humor arg flach ausfällt oder einfach nicht zünden mag. Zudem gibt es Szenen, wie eine sehr unangenehme Stripeinlage, die anfangs noch ganz lustig sind, letztendlich aber zu sehr strapaziert werden und damit am Ende einfach nicht mal mehr ein müdes Lächeln hervorrufen können.
Mit fast zwei Stunden ist die Komödie auch schlicht und ergreifend zu lang. Wenn das Tempo hier und da etwas angezogen worden wäre und einige Gags aufs Wesentliche reduziert worden wären, hätte das ganze vielleicht besser funktioniert. Am Ensemble liegt es jedenfalls nicht. Gerade die drei Hauptdarstellerinnen füllen ihre Figuren mit viel Witz und Charme, wobei besonders Teresa Rizos als leicht verpeilte Anna für die lustigsten Momente sorgt. Bei den männlichen Darstellern sorgt Axel Stein als kleinkarierter Sparfuchs für Die amüsanteste Szene, als er seinen ersten vermeintlichen Drogenrausch erlebt.
"JGA: Jasmin. Gina. Anna." ist eine leider arg unausgewogene Mischung aus herrlichem Humor und platten Gags, aus originellen Einfällen und faden Klischees. Wer über kleinere Längen hinwegsehen kann und einfach nur ein wenig Spaß haben möchte, für den könnte dieser Junggesellinnenabschied durchaus funktionieren. Wer aber gerade nach "Die Goldfische" etwas mehr erwartet, der könnte an einigen Stellen dann doch enttäuscht werden. Alles in allem nur mit Abstrichen: Sehenswert!
Ein Artikel von Sebastian Betzold