Der August leistet sich in Frankfurt ein Feuerwerk der Festivals und Straßenfeiern. Er lässt es also zum Ausklang des Sommers ordentlich krachen. Und warum auch nicht? Drinnen leben können wir noch früh genug. Auch wenn ich ganz sicher kein Freund der Hitze bin, genieße ich Sommerabende doch sehr.
So ein Fest mit Wein Wonne und Gesang lässt mich gleich im Dolce Vita Gefühl schwelgen. Bei uns um die Ecke lädt eine Nachbarschaft schon seit Jahren erfolgreich zum kleinen Straßenfest. Selbstgebackener Kuchen, ein kleiner Flohmarkt sorgen dafür, dass sich Leute mal entspannt begegnen, die sich sonst nur beim Einparken oder flüchtig im Hauseingang begrüßen.
Am Mainufer feiert Frankfurt sich selbst
Ganz was Feines und in der Stadt überall spürbar, erwartet uns aber dieses Wochenende mit dem Museumsuferfest. Dafür wird nun auch der Schaumainkai für Autos gesperrt sein.
Das bleibt verkehrstechnisch schon mal spannend. Die eine oder andere hat vielleicht den Umweg über die Untermainbrücke nehmen müssen?
Stoßstange an Stoßstange. Übrigens wird es anlässlich des Festes keine extra Parkplätze geben! ÖPNV ist angeraten. Bei den vorhergesagten Temperaturen macht das Radeln ja eh viel mehr Spaß.
Das Museumsuferfest nennt die FAZ etwa „Frankfurts Fest der Feste“ und die neigt ja bekanntlich nicht zum Überschwang ;-) 25 Museen nehmen teil, Bühnen, Aktionen, Kulinarisches – es ist wie eine Schaubühne des Lebens bei uns am Main, finde ich.
An der einen Ecke wurde am Donnerstag noch an den Musikbühnen gehämmert, während die brasilianischen und französischen Genüsse schon bereit für ihre Besucher waren.
Auch der Äppler-Stand war fertig gewienert, das Gerippte in Reih und Glied, um den Durst zu löschen.
Was ist eigentlich die Idee des Museumsuferfestes?
Die Idee war ursprünglich, uns allen den Schritt in die Ausstellungen zu erleichtern. Die Berührungsängste zu milder, wenn es um Kunst geht. Die Idee lässt sich wohl nur als Erfolg bezeichnen, denn inzwischen hat sich das Museumsufer zu einer der weltweit längsten Flaniermeilen verwandelt.
Das Museumsuferfest ist eine Feier der Superlative
Und was alles geboten wird: 16 Bühnen! 550 (!) Einzelveranstaltungen! 25 Museen! Rund anderthalb Millionen Gäste an drei Tagen werden am Main erwartet! Um euch die Qual der Wahl zu erleichtern, habe ich mal vorsortiert und geschaut, wo sich meine persönlichen Favoriten sich verbergen. Und so nebenbei bemerkt: Alle Ausstellungsorte sind natürlich immer eine ausgezeichnete Idee für Regentage, Sonntage und sonstige Tage für den Rest des Jahres!!!
Das besonders schöne? Auch Museen, die nicht direkt am Ufer liegen, beteiligen sich am Fest.
Spektakuläres von Bibeln, Börneplatz und Bällen
· Denn, wo findet sich die längste Bibel der Welt? Im Bibelhaus! (1,7 Kilometer lang) Glaubt ihr nicht? Dann überzeugt euch doch am besten selbst!
· Das Eintracht Frankfurt Museum liegt direkt am Untermainkai in der Nähe der frisch renovierten Leonards Kirche, was nun wirklich eine Sensation ist.
Also die Eröffnung der Kirche, meine ich.
Selbstverständlich ist auch die Eintracht natürlich immer wieder für Spektakuläres gut! ;-)
Die Renovierung der Leonhardskirche förderte ja eine fantastische Ausgrabung nach der anderen zutage. „Schätze ausm Schutt“ stammen aus dem frühen 13. Jahrhundert. Sagt noch mal jemand, Frankfurt hätte nur Hässliches und Neumodisches zu bieten! ;-)
Wem also das Gewimmel am Ufer für Momente zu viel wird, der mag stattdessen ein Chor- und Orgelkonzert in der Kirche genießen.
Entdeckungen von alten Häfen und der eigene Name in Hebräisch
· Mein persönlicher Top-Favorit ist das neue Historische Museum, auf dessen Treppen auch die feierliche Eröffnung stattfindet. Ab Freitag, um 17 Uhr können sich Besucher dann auf die Vielfalt der musikalischen Darbietungen und eines der vielen Museen freuen. Und wer hat schon einmal etwas vom Sensationsfund, dem Stauferhafen, gehört? Die Kaianlage zeigt den Verlauf des Mains bis 1333!
· Ein anderes Highlight, dass ich mir nicht entgehen lassen will ist das Jüdischen Museum. Am Börneplatz besteht die seltene Gelegenheit den Friedhof am Börneplatz kennenzulernen.
Oder wie wäre es mal den eigenen Namen in Hebräisch zu schreiben? Kinder und Erwachsene können auch Buttons und Stoffbeutel individuell nach eigenen Ideen gestalten.
Was sind eure Highlights für das Museumsuferfest? Und habt ihr ein Lieblingsfest im August?
Ein Beitrag von Sabina Brauner