Es ist mal wieder Freitag. Heute ist Klimastreik. Der Aufreger der Woche hat gezeigt, dass das Klima schon vor der eigenen Haustür scharrt. Gerade hauten sich dafür der Hessische Rundfunk und die ehrwürdige Frankfurter Allgemeine gegenseitig auf die Ohren. Was war passiert?
Schüler eines Gymnasiums in Sachsenhausen wollen auf Klassenfahrt in der Ostsee kreuzen.
Weil alle plötzlich über das Klima reden, bekamen die Beteiligten ordentlich geschimpft, da so ein Kreuzfahrtschiff nicht als besonders umweltfreundlich gilt.
Beide Medien vertraten gegensätzliche Meinungen. Doch die Diskussion zeigt: Das Klima ist nicht mehr abstrakt. Es geht auch nicht mehr um brennenden Bäume in Brasilien, sondern um unsere Entscheidungen im Alltag.
Klima geht uns alle an.
Findet auch die Stadt Frankfurt. Findet auch mein Freundeskreis, mit dem ich gestern darüber nachgedacht habe, was jede/-r von uns tun kann für eine saubere und bessere Umwelt.
Wir sprachen auch darüber, dass es wichtig sei, Ideen auszutauschen, um mit kleinen Schritten etwas zu verändern.
Ich habe mal unsere Ideen mitgebracht und hoffe, auf weitere Anregungen von euch. Auch lest ihr heute hier, was dieses Wochenende und im Herbst noch los ist in Frankfurt, wenn es um Klimaschutz geht.
Selbstverständlich sind es alles Aktivitäten, die davon leben, dass wir uns daran beteiligen. Selber tun, lautet die Devise.
Fünf Tipps - Was kann ich für ein besseres Klima und eine saubere Umwelt selbst tun?
· Das Auto öfters stehen lassen, Bus und Rad benutzen. Muss es unbedingt das Taxi sein?
· Bahn fahren statt innerhalb Deutschlands zu fliegen.
· Kurz Duschen spart wertvolles Wasser.
· Haare mit Seife waschen statt mit herkömmlichen Shampoo. (Meine Bekannten mit schicken Frisuren schwören, dass die Haare trotzdem sauber werden. Weil mir die Idee so gefällt, habe ich beide Damen natürlich intensiv begutachtet. Die Haarpracht wirkte 1a gepflegt.)
· Genügend Einkaufstaschen an allen möglichen Orten deponieren, im Laptop, im Auto, im Fahrradkorb, im Rucksack, etc.)
· Kein eingeschweißtes Obst im Supermarkt kaufen. Ein Säckchen benutzen, um lose Früchte einzutüten.
Also wie gesagt, schreibt uns unbedingt, was ihr im Kleinen für mehr Umweltschutz tut!
Wer sich jetzt fragt, was er oder sie noch tun kann, für die habe ich folgende Ideen:
Das Klima im Gespräch behalten
Mehr Umweltbewusstsein: Fridays for Future sammelt sich heute an der Alten Oper.
Um zu verhindern, dass wir uns an die freitäglichen Demonstrationen gewöhnen, lässt sich die Schülerbewegung was Neues einfallen!
Klimastreik ist angesagt. Nicht nur ein Klimawandel soll her, sondern ein ganzer Systemwechsel.
Eine ganze Woche wird agiert: Diskussionsrunden, Filme und Vorträge zu allem, was das Klima betrifft: Landwirtschaft, Massentierhaltung, Verkehr, Mobilität – alles, was unser Leben in Frankfurt halt so ausmacht.
Die Schülerinitiative setzt auf lokale Ansätze, die auch die Stadtentwicklung und Energieversorgung einbezieht.
Vor heißen Eisen schrecken die engagierten Jungen nicht zurück: Die grüne Lunge Frankfurts zu bewahren, bedeutet Fläche nicht mit neuen Wohnquartieren zuzubetonieren.
Ihr merkt: Schwupps, sind wir mitten drin in unser aller Alltag.
Das Klima ist halt tatsächlich lokal.
Wenn dem Stadtwald die Luft ausgeht
Dass wir uns meistens in Frankfurt wohlfühlen, dafür sorgt auch der Stadtwald. Wie? Als „Klimamaschine“ kühlt er die heiße Luft im Sommer runter und produziert Sauerstoff.
Damit der Wald seines Amtes walten kann, muss nur dummerweise genug von ihm vorhanden sein. Und - ihr ahnt es, mal wieder hat der heiße Sommer vielen Bäumen extrem zugesetzt.
Viele musste deshalb bereits gefällt werden, viel mehr als in den Jahren zuvor.
Andere sind von Trockenschäden gezeichnet und müssen mit Schädlingen wie dem Borkenkäfer oder mit Pilzerkrankungen kämpfen.
Um den Stadtwald, zu retten, ruft die Frankfurter Umweltdezernentin Rosemarie Heilig nun zu einer gemeinsamen Spenden- und Pflanzaktion im Stadtwald auf.
Die Pflanzaktion ist für Sonntag, 24. November, von 10 bis 16 Uhr geplant. „Wegen der jetzigen Trockenheit und in der Hoffnung, dass es im Herbst kräftig regnen wird, haben wir unseren Pflanztag auf Ende November gelegt. Der Regen erhöht die Chancen für die Bäume, gut anzuwachsen“, sagt die Dezernentin.
Gepflanzt wird in der Nähe des Carl-von-Weinberg-Parks.
Für fünf Euro pro Baum könnten etwa 4000 kleine Eichen, Buchen und Esskastanien gepflanzt werden.
Hilfsbereite sollten mit festen Schuhen, wetterfester Kleidung auch ruhig mit dem eigenen Spaten anreisen.
Wer Spenden will, findet die Angaben direkt beim Grünflächenamt, das ich euch unten verlinkt habe. Dort könnt ihr euch auch zum Mitpflanzen anmelden!
Weniger Abfall mit dem #mainbecher
Weniger Abfall, immer noch to go: dass ermöglicht der stadteigene Mehrfach Becher, der nun zu haben ist. Wie das funktionieren soll?
Als Pfandsystem. Wie das ganz genau funktioniert lest ihr im ausführlichen Bericht hier natürlich auf Frankfurt-Tipp.de
Soviel will ich aber schon verraten: Was mir an dem Becher gefällt ist, dass er kompostierbar, komplett aus nachwachsenden Rohstoffen ist und in der Region hergestellt wird.
Unter anderem zu finden ist der Becher schon im Café im Günthersburgpark, im Kaufhaus Hessen auf der Berger Straße, im Kleinen Kiosk im Gutleutviertel und ganz oft in der Innenstadt wie im beliebten Margarethe in der Braubachstraße.
Saubere Stadt für alle
Der Hashtag #cleanffm ist den meisten vermutlich an den neuen Abfalleimern aufgefallen?
Jedenfalls organisiert diese stadteigene Initiative, die sich gegen die Vermüllung Frankfurts richtet, die Aufräumaktion an diesem Samstag.
Dann ist nämlich „World Clean up Day“.
Mehr als 750 von uns Einwohnern haben sich schon angemeldet und versprochen, an diesem Samstag, Parks und Grünanlagen von unser aller Abfall zu befreien.
Auch Kurzentschlossene sind willkommen. Treffpunkt: Eiserner Steg, 11 Uhr. Von dort aus startet der Reinigungstrupp in Richtung Hafenpark
Es gibt also genug zu tun. Packen wir es an! Habt ihr euch schon an diesen Umweltaktionen beteiligt? Habt ihr den neuen Pfandbecher schon entdeckt? Wo?
Anmeldung zum Bäume pflanzen: Rettet den Stadtwald
Ein Beitrag von Sabina Brauner