Der November gilt ja oft als deprimierender Monat: Grau, nass und kalt.
Da zieht es einen nach Feierabend aufs Sofa, mit einem Glas Wein oder einem heißen Ingwertee und gut ist. Tatsächlich will ich heute ordentlich die Trommel rühren für den elften Monat des Jahres, hat er doch draußen so viel Abenteuerliches und auch Drolliges zu bieten. Angefangen von den Farben der Natur: Gold, Senf und Grün sind seit ein paar Wochen in voller Blüte, bringen eine goldene Note ins Rhein-Main Gebiet, in Wälder und Parks. Kastanien wie Buchen wechseln an den Wallanlagen oder Grünen Oasen wie dem Huthpark von Grün zu Gelb und sattem Senf. Kräftiges Rot hier und da fügt die Rosskastanie als leuchtenden Farbtupfer hinzu.
Startet mit eurem Herbstabenteuer am besten am Alten Flugplatz in Bonames, der einen mit Weiden, Pappel und Birken empfängt. Das Besondere der Natur im Frankfurter Norden? Nasse Flächen an der Nidda und wildwachsende Bäume. Mein Tipp für alle, die mit Kindern etwas erleben wollen - schaut mal im Feuerwehrmuseum vorbei!
Mehr über den Alten Flugplatz lest ihr in meinem ausführlichen Post dazu.
Exotische Natur in der Innenstadt, ausgedehnte Flächen an der Nidda und riesige Buchen im Huthpark
Wer jetzt nicht draußen durch die Gegend streift, der verpasst die Herbst-Show, die die Natur gerade so aufführt.
So ist der Huthpark (bei Seckbach im Osten Frankfurts) berühmt für seine riesigen alten Rotbuchen, das „Nizza“ am Untermainkai für seine seltenen exotischen und mediterranen Baumarten, der Volkspark Niddatal für seine ausgedehnten Gehölzflächen mit heimischen Bäumen, die der Tierwelt vielfältige Unterschlupfmöglichkeiten und Nahrung bieten.
Jede Grünanlage hat ihren eigenen Charakter und immer bieten sie Erholung, frische Luft und eine Vielzahl an Bewegungsmöglichkeiten.
Wo steht Frankfurts dickster Baum?
In den Frankfurter Parks und Grünanlagen wachsen über die ganze Stadt verteilt knapp 122.000 Bäume, alle erfasst im Baumkataster des Grünflächenamtes.
Frankfurts „dickster“ Parkbaum, eine Platane aus dem Jahr 1820 und einem Stammdurchmesser von 201 cm, kann in der Bockenheimer Anlage am Nebbienschen Gartenhaus bewundert werden.
Die Vielfalt in Frankfurts Grünflächen ist erstaunlich: 417 verschiedene Gattungen, Arten und Sorten von Bäumen kann man entdecken.
Mit 68 Hektar mehr als doppelt so groß wie der Grüneburgpark im Nordend ist der Frankfurter Hauptfriedhof.
Über 6.100 Bäume machen ihn zu einem ganz besonderen Ort zum Innehalten – ein Refugium inmitten des Alltagsstress. Ebenso wie die Stadtteilfriedhöfe weist er wertvolle Bäume auf, so zum Beispiel die Hängebuche am alten Portal.
Komisches auf der Strecke: Monsterkinder und Pinkelbäume
Der Grüngürtel am Alten Flugplatz in Bonames beispielsweise bietet nicht nur ein Naturparadies, sondern amüsiert Besucher mit dem drolligen Grüngürteltier, das einem keck entgegenblickt.
Der Frankfurter Karikaturist F. K. Waechter (1937–2005) fertigte eine Reihe von Skizzen mit Komischer Kunst an Bäumen, die er der Stadt Frankfurt schenkte.
Für sieben seiner Ideen konnten bereits passende Bäume gefunden werden, sie alle stehen entlang des GrünGürtelRundwanderwegs.
Kleine Verrücktheiten wie im Barock
Da liegen „Monsterkinder“ unter einer alten Eiche, sitzt eine Eule im Norwegerpullover auf einem Baum oder schreitet ein Eichhörnchen König von einem Baum zum nächsten – über eine Reihe seiner Untertanen hinweg.
Und am Jacobiweiher steht gar ein Baum, der zurückpinkelt, nachdem er „300 Jahre angepinkelt“ wurde.
Fun Fact: Der Weiher ist mit sechs Hektar das größte Stillgewässer unserer Stadt. Die Kunstwerke führen in moderner Form fort, was bereits als kleine Verrücktheiten in barocken Gärten bei Fürsten und Volk beliebt war.
Frankfurts komische Bäume sind still und unaufgeregt, doch dafür vielleicht umso wirkungsvoller. Für einen Spaziergang an der Nidda oder in den Wallanlagen aber unbedingt warm anziehen bei dem nasskalten Wetter.
Habt ihr schon diese komischen Bäume entdeckt? Und wie erlebt ihr den November?
Ein Beitrag von Sabina Brauner