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Sechs Wasserhäuschen zum Verlieben

11.08.2017 | 08:45 Uhr | Frankfurt
Sechs Wasserhäuschen zum Verlieben
Sechs Wasserhäuschen zum Verlieben
Sechs Wasserhäuschen zum Verlieben

Draußen nieselt es gerade so schön. Da liegt der Gedanke ans Wasser nah und daran, dass Frankfurt am Samstag kommender Woche den <link https: www.frankfurt-tipp.de ffm-aktuell s ugc _blank>1. Wasserhäuschentag feiert. Da fragt sich der Aussenstehende schon mal, was Wasserhäuschen überhaupt sind, und zieht die Augenbrauen hoch bei der Antwort: "So eine Art Kiosk." Ach?

Aber kein Frankfurter Wasserhäuschen ist nur ein schnöder Kiosk mit sauren Drops und günstigem Kaffee. Denn jetzt mal ehrlich: Was wäre die Stadt ohne sie? Einfach nur -hm- einfach nicht Frankfurt. Die kleinen Buden sind die Seele der Stadt, wage ich zu behaupten.

Doch was sind Wasserhäuschen überhaupt, die an manchen Orten auch Trinkhallen heißen? Trotz ihres Namens erinnern sie kaum an eine Halle, dafür mehr an architektonische Augenweiden dank ihrer geschwungenen Formen wie im Gallus oder an der Saalburgallee. Oft stehen sie „frei“ oder „halbfrei“ in der Straße, wie es sich für ein Häuschen gehört.

In der Nähe des Osthafens kam eine rot-weiß gestrichene Trinkhalle mal groß raus, weil dort in der Krimiserie "Ein Fall für zwei" Detektiv Matula und Dr. Renz ihre Würstchen verspeisten.

Der Fimmel der Frankfurter um ihre Wasserhäuschen ist tief verwurzelt – bis ins 19. Jahrhundert, als Leitungswasser noch krank machte, weshalb die Arbeiter "Hochprozentiges" am Büdchen becherten. Die Stadt förderte die Wasserhäuschen - auch aus einem volkserzieherischen Grund: Die Einwohner sollten Wasser trinken und nicht Bier und Schnaps. Geholfen hat es wenig J Die Wasserhäuschen aber haben überdauert.

EIN WASSERHÄUSCHEN FÜR JEDEN GESCHMACK

Wer meint, die Liebe ums Büdchen sei nur eine flüchtige Sommeraffäre, der irrt: Als nämlich der ehemalige Oberbürgermeister Walter Wallmann die Häuschen abschaffen wollte, legten sich die Stadtbewohner mächtig ins Zeug und verhinderten Schlimmeres. Zwar ist nur noch ein Bruchteil der Buden vorhanden, aber diese werden mit Verve mittlerweile in Kultstätten verwandelt. Eines der Beliebtesten ist wohl die Trinkhalle „Gudes“ am Mathias-Beltz-Platz im Nordend. Kein Sommerabend, an dem nicht lässige Menschen bei Lifestyle-Getränken entspannen. In Bornheim, dem bodenständigen Dorf, liegen gleich zwei hübsche, graffitibesprühte Rondells beieinander. Sehr süß: das Wasserhäuschen an der Endhaltestelle der Straßenbahnlinie 14. So stelle ich mir After-Work anno dazumal vor: nach Feierabend raus aus der Bahn und mit zwei Schritten erstmal ein Bierchen geordert. Wobei sich das Publikum durchaus mischt und, typisch Frankfurt, die Milieus Seite an Seite hocken.. So wie Rotlicht und Bankentürme in der Innenstadt. Gerade erst letzte Woche groovten und grillten am Wasserhäuschen an der Arolser Straße Bart- und Unterhemdenträger bei Livemusik um die Wette.

Wo sehnsuchtsvolle Menschen jede Woche Lotto spielen, Kinder Süßes und Saures kaufen und der Anzugträger seine Zigaretten,  schlägt das Herz der Bankenstadt. Und so haben mit dem Grußwort der Kulturdezernentin Ina Hartwig zum 1. Wasserhäuschentag die Trinkhallen endgültig ihren verdienten Status in Frankfurt erreicht.

· Snack FM, Arolser Straße, Seckbach- Klassisches Büdchen mit Eintracht-Einschlag sowie Schnittchen und Gref Völsing Wurst.

· Gudes, Matthias-Belz-Platz, Nordend – betrieben von jungen Leuten, die frisch gemahlten Espresso Cappuccino ausschenken.

· Klassische Trinkhalle mit lokalem Publikum, Ernst-May-Platz, Bornheim

· <link https: www.frankfurt-tipp.de geniesser-tipp s geniessertipp aroma-sehr-leckere-falafel-im-nordend.html _blank>Aroma, nun ein viel besuchter Falafel-Stand im Gewand einer ehemaligen Trinkhalle, Adlerflychtplatz, Nordend

· Klassische Trinkhalle I und II, Leo-Gans-Straße, Osthafen

· Klassische Trinkhalle, Kölner Straße, Gallus-Viertel

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