Vor beinahe genau drei Jahrzehnten besuchten drei Senkrechtstartet aus Norwegen das erste Mal Frankfurt. 1986 spielten Morten Harket, Magne Furuholmen und Pål Waaktaar die Songs ihres erfolgreichen Debüt-Albums live in der Alten Oper. Schnell hatten sich die Drei, die mit Hits wie „Take on me“, „Hunting High and Low“ oder „The sun always shines on TV“ groß geworden sind, von allen Klischees der 80er- und Teenie-Bands befreit und haben sich als ernstzunehmende Band etabliert. Schon bei ihrer ersten Tour war klar: a-ha sind keine Showband. Bei ihren Konzerten geht es nicht um spektakuläre Lightshows oder große Choreographie. Bei ihnen steht die Musik im Vordergrund – und das hat sich auch zweiunddreißig Jahre später nicht geändert.
Obwohl a-ha schon mehrfach ihre Trennung verkündet haben und Abschieds-Tourneen gespielt haben, sind sie doch nie wirklich völlig von der Bildfläche verschwunden. Und so haben sie sich auch jetzt wieder für eine ganz besondere Tour zusammengefunden. Für die Reihe „MTV Unplugged“ hatten a-ha im vergangenen Jahr auf der Insel Giske vor der Küste Norwegens zwei sehr intime Akustik-Konzerte gegeben, <link https: www.amazon.de gp product _blank>die für eine CD- und <link https: www.amazon.de gp product _blank>DVD/Blu-ray Veröffentlichung aufgezeichnet wurden. Für diese Konzerte hat das Trio seine größten Hits und schönsten Songs komplett neu arrangiert. Um ihren Fans die Möglichkeit zu geben, die bekannten Lieder eben nicht nur in diesen Aufzeichnungen neu zu erleben, haben sich a-ha dazu entschlossen, auf eine große Unplugged-Tour zu gehen, die sie am gestrigen Mittwoch auch nach Frankfurt geführt hat.
Besonders interessant war dabei die Frage, ob sich das eigentlich für einen kleinen Rahmen konzipierte Unplugged-Projekt auf eine große Location wie die Festhalle übertragen lässt. Kann sich dieser ganz besondere Reiz der neuen, reduzierteren Arrangements auch vor 10.000 Fans noch richtig entfalten? Als Antwort konnte schon nach den ersten Songs ein ganz klares „Ja“ gegeben werden. Auch wenn sich die Band selbst eher wortkarg gab und nur von Magne Furuholmen ein paar charmante Grußworte auf Deutsch zu hören waren, waren die Fans von den Unplugged-Versionen von großen Hits und einigen eher selten live performten Songs absolut begeistert. Morten Harket, der sich erst bei der ersten Zugabe ans Publikum gewendet hat, sorgte mit seiner immer noch glasklaren Stimme für Gänsehaut – bei einigen Fans konnte hier und da sogar ein kleines Tränchen entdeckt werden.
Die Band - ein Streicher-Trio, ein Schlagzeuger, ein Bassist, einem Pianisten und einem „Multi-Instrumentalisten“ – war genauso erstklassig, wie die drei Norweger selbst. Bei den meisten Songs lauschte das Publikum einfach nur gebannt den meist sehr sanften Klängen. Nur vereinzelt kam richtig tobende Stimmung auf. Etwa, als Magne Furuholmen den Hit „Manhattan Skyline“ für Frankfurt speziell als „Mainhattan Skyline“ ankündigte oder als mit dem Bond-Song „The Living Daylights“ einer der größten Hits des Trios durch die Festhalle schallte. Dass hier Tempo, Performance und Showkonzept aufs Nötigste reduziert wurden und das Ganze, wie Furuholmen richtig bemerkte, ein Event war, dass sowohl von den Künstlern, als auch vom Publikum im Sitzen absolviert wurde, tat der guten Stimmung keinen Abbruch.
Im Gegenteil: a-ha haben dadurch geschafft, auch in der großen Festhalle so etwas wie Intimität aufkommen zu lassen, was gerade für Fans der ersten Stunde ein ganz besonderes Erlebnis war. Ein sehr schönes Konzert, das Hoffnung darauf macht, dass es vielleicht in ein paar Jahren doch nochmal eine Comeback-Tour der Drei geben wird.