Die Ende 2015 ins Leben gerufene Initiative Gastronomie Frankfurt e. V. (IGF) setzt sich unter ihrem Vorstandsvorsitzenden Madjid Djamegari und seinem Stellvertreter James Ardinast für die Interessen der Gastronomen und die Position des Gastgewerbes in Frankfurt am Main ein. Gerade in dieser schwierigen Zeit, die für die Gastronomie auch noch länger eine große Herausforderung darstellt, ist die Arbeit eines Vereins wie der IGF ungemein wichtig. Das sieht auch der Leaders Club Germany so, der in einer feierlichen digitalen Preisverleihung erstmals den MUTMACHA!-Preis in vier Kategorien verliehen hat. Die IGF erhielt dabei die Auszeichnung in der Kategorie „Netzwerk für die Branche“. Der MUTMACHA!-Preis des Gastronomie-Netzwerks Leaders Club ehrt kreative Konzepte, soziale Initiativen und herausragende Persönlichkeiten, die in diesen harten Zeiten Mut machen und neue Wege im Umgang mit Herausforderungen aufzeigen.
In seiner Laudatio erklärt Leaders-Club-Aufsichtsratsvorsitzender Michael Kuriat: „Die IGF hat in diesen herausfordernden Zeiten Impulse gesetzt, unter schwierigen Umständen positive Signale gesendet und sich für die Branche eingesetzt. Der Verein ging nicht nur in den direkten, konstruktiven Dialog mit den Entscheidungsträger*innen vor Ort und ähnlich aufgestellten Netzwerken, sondern organisierte auch Talks und Diskussionen zu relevanten Themen. Außerdem gründete die IGF die Online-Plattform FFMLY mit dem Ziel, in schwierigen Zeiten die Krise solidarisch zu meistern. Wir danken Euch für Euer Engagement und zeichnen Euch verdient mit dem MUTMACHA! Preis in der Kategorie ‚Netzwerk für die Gastronomie‘ aus“. IGF-Vorstand Madjid Djamegari erklärte stolz: „Wir sind überglücklich und können es kaum glauben, diese hohe Ehre zu erfahren. Wir nehmen den Preis für alle Mitglieder entgegen, die sich und anderen in dieser schweren Zeit mit unfassbarer Kraft und Solidarität Mut gemacht haben“. Und Co-Vorstand James Ardinast ergänzt: „Der Preis ist ein toller Ausdruck der Wertschätzung unserer ehrenamtlichen Tätigkeit und gibt uns Kraft für die vielen Aufgaben, die noch vor uns liegen“.
Die weiteren Preisträgerinnen und Preisträger: Tim Mälzer in der Kategorie „Stimme für die Branche“, Ilona Scholl und Max Strohe vom Berliner Restaurant Tulus Lotrek für ihre Aktion „Kochen für Helden“ in der Kategorie „Soziales Engagement“ und Markus Quadt vom Restaurant Alte Posthalterei Lingen in der Kategorie „Unternehmerische Leistung“.
Die Durststrecke liegt noch vor uns
Beide Vorstandsmitglieder der IGF betonen, die schwere Zeit sei für die Gastronomie noch nicht vorbei. Man sei dankbar für die finanzielle Unterstützung des Bundes und der Länder, „jedoch ist ein Großteil der zugesagten Finanzhilfen immer noch nicht geflossen“, so Djamegari. Eine Perspektive, wann und wie es weitergehe, gebe es auch nicht. „Es ist unfassbar, dass die im Oktober versprochene ‚unbürokratische‘ Novemberhilfe aus technischen Gründen frühestens Ende Januar ausbezahlt werden kann“, sagt Djamegari. „Von der Dezemberhilfe ganz zu schweigen, bei der noch nicht einmal klar ist, wann und wie sie beantragt werden kann. Gastronomen sind bereits für die Mieten und Gehälter sowie weiteren Kosten in Vorleistung gegangen, viele stehen mit dem Rücken an der Wand. Auch die gesetzliche Möglichkeit, Mietzahlungen aufgrund der Störung der Geschäftsgrundlage zu mindern, wurde zwar angekündigt, aber noch nicht umgesetzt. Derweil nutzen erste Vermieter die Situation aus und kündigen Mietverhältnisse aufgrund von Rückständen in der Hoffnung, bei einer Neuvermietung der Fläche eine höhere Miete zu erzielen.“ Der IGF-Vorstand ist sich einig, dass ohne eine Verlängerung der Aussetzung der Insolvenzantragspflicht die November- und Dezemberhilfe für viele Betriebe zu spät komme und die Pleitewelle unvermeidlich sei. „Die Existenzangst ist in der ganzen Branche zu spüren“, so IGF-Vorstand Goran Petreski, „die Wut unter den Gastronomen wächst“.
Ausblick auf 2021
Trotz großer Herausforderungen, Ärgernisse und enormen Hürden, die auch in den kommenden Monaten zu nehmen sind, werden die Mitgliederinnen und Mitglieder der IGF den Kopf nicht in den Sand stecken. „Die Gastronomie hat beweisen, dass sie unter schwierigen Umständen kreative und flexible Ideen umsetzt. Das Infektionsgeschehen zeigt bislang, dass von gastronomischen Betrieben kein erhöhtes Infektionsrisiko ausgeht. Wir sind mit Hygiene- und Sicherheitsmittel ausgestattet und somit für den Neustart bestens aufgestellt“, so IGF Vorstand Matthias Martinsohn. Der Verein vertritt die Meinung, dass die Gastronomie nach Ende des Lockdowns zeitgleich mit dem Einzelhandel wieder öffnen sollte. Die Situation bei Bars, Clubs und der Kultur-Szene ist dagegen nach wie vor deutlich angespannter. „Wir appellieren an die politischen Entscheidungsträger, mehr Mut zu beweisen und neben der Impfung auch Veranstaltungen mit Schnelltests zuzulassen und damit einem Neustart der Kultur- und Club-Szene noch vor der vielzitierten ‚Herdenimmunität‘ zu ermöglichen“, so Djamegari, „die Club- und Kulturszene ist seit dem 12. März geschlossen und wir riskieren mit jedem weiteren Tag der Schließung, dass Strukturen und Begegnungsstätten für immer verloren gehen.“
Hoffnung auf eine Normalisierung gibt es zumindest für die zweite Jahreshälfte 2021. „Die Frankfurt Fashion Week im Juli sendet bereits jetzt positive Vorzeichen“, so James Ardinast, frisch gekürter AHGZ „Kopf des Jahres“. Zudem beginnt die IGF in diesen Tagen mit den Planungen des Frankfurter Nachwuchs-Wettbewerbs „Kochtalent 2021“ sowie der Frankfurter Bar- und Restaurantwoche“. Beide Veranstaltungen werden von der Stadt Frankfurt finanziell unterstützt.