Seit vielen langen Monaten liegt das kulturelle Leben der Stadt nun schon zum zweiten Mal komplett brach, nachdem im Sommer zumindest ein ganz klein wenig Kultur wieder möglich war. Im Moment dominieren Negativmeldungen die Schlagzeilen und eine Perspektive für Kulturschaffende gibt es ebenso wenig, wie für Gastronomie oder Clubbetreiber. In dieser unsicheren Situation hat Kulturdezernentin Ina Hartwig gemeinsam mit den Intendanten von Oper, Schauspiel, Alte Oper und Mousonturm über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie gesprochen. Derzeit ruht auf Grundlage einer Verfügung des Landes Hessen der Spiel- und Veranstaltungsbetrieb bis 31. Januar, wie es danach weitergeht ist derzeit noch nicht bekannt. Allerdings stehen derzeit alle Zeichen auf einer Verlängerung wenn nicht sogar weiteren Verschärfung der Lockdown-Maßnahmen.
„Der Jahresbeginn bringt leider nicht die erhoffte Entspannung. Unsere Kulturinstitutionen und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter brauchen jedoch Planungssicherheit; sie können den Spielbetrieb nicht von Monat zu Monat anpassen. Gemeinsam mit den Intendanten habe ich daher Lösungen für eine perspektivische Öffnung entwickelt, die das Pandemiegeschehen und die individuellen organisatorischen Bedingungen der Häuser berücksichtigen“, erklärt Kulturdezernentin Ina Hartwig.
So nehmen die Alte Oper und der Mousonturm Anfang März ihren Spielbetrieb wieder auf, Oper und Schauspiel starten im April. Voraussetzung ist natürlich, dass das Infektionsgeschehen und die jeweils aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen dies zulassen. Der Werkstatt- und Probebetrieb läuft reduziert unter Berücksichtigung der geltenden Hygienemaßahmen im Schauspiel, der Oper und dem Mousonturm weiter.
„Das Frühjahr macht Hoffnung, dass sich die Lage etwas entspannt und die Häuser ihre Türen wieder für das Publikum öffnen dürfen. Den Menschen fehlt die Kultur, und den Künstlerinnen und Künstlern das Publikum. Wir haben eine lange Durststrecke hinter uns, die Kultur hat große Opfer gebracht und ich bin den Intendanten und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre Solidarität, ihre Weitsicht und den verantwortungsvollen Umgang mit der Situation sehr dankbar. Sie haben die Schließzeit mit kreativen digitalen Angeboten überbrückt, die zwar gut angenommen werden, jedoch nicht das echte Erleben von Musik, Tanz und Theater auf der Bühne ersetzen können. Ich halte es daher für ungemein wichtig, dass, wenn die Maßnahmen gelockert werden, die Kulturinstitutionen zu den ersten gehören, die wieder öffnen dürfen. Wir müssen die schöpferische Kraft wieder auf die Bühnen zurückholen und die Häuser mit Leben füllen“, erklärt die Dezernentin.
Die digitalen Angebote sind auf den jeweiligen Websites der Häuser zu finden. Bleibt nur zu hoffen, dass es das Infektionsgeschehen bald wieder zulässt, dass nicht nur diese Häuser, sondern alle Kulturstätten in Frankfurt – von Theatern über Kinos bis hin zu Museen und Konzertsälen – bald wieder öffnen können.