Ein neuer Meilenstein für die Frankfurter Mobilität: Mit der Metrobuslinie M32 wurde ein Pilotprojekt gestartet, das den Busverkehr durch innovative Technologie schneller, effizienter und umweltfreundlicher gestalten soll. Das Projekt wird mit EU-Fördermitteln in Höhe von rund 6,4 Millionen Euro unterstützt und setzt auf sogenannte „Cooperative Intelligent Transport Systems“ (C-ITS), die für eine Vernetzung von Fahrzeugen und Verkehrsinfrastruktur sorgen.
Das Konzept zielt darauf ab, Busse und Ampelanlagen digital miteinander zu verbinden, damit der öffentliche Nahverkehr Vorrang vor dem Individualverkehr erhält. In einem ersten Schritt werden 60 Busse der Linie M32 mit On-Board-Units ausgestattet, die in Echtzeit mit 32 Ampelanlagen entlang der Strecke vom Ostbahnhof bis zum Westbahnhof kommunizieren. Das Pilotprojekt, das bis 2027 abgeschlossen sein soll, wird ab 2028 in den Regelbetrieb übergehen.
„In einer wachsenden Stadt wie Frankfurt, in der immer mehr Verkehrsarten denselben begrenzten Raum nutzen, sind digitale Technologien wie C-ITS ein unverzichtbares Instrument zur effizienten Steuerung des Verkehrs“, erklärt Wolfgang Siefert, Dezernent für Mobilität. Die Technologie soll helfen, Staus zu vermeiden und gleichzeitig den CO2-Ausstoß und gesundheitsschädliche Emissionen zu reduzieren.
Auch Petra Lau, Leiterin des Straßenverkehrsamts, hebt hervor, dass Frankfurt bereits seit Jahren auf digitale Verkehrstechnik setzt. Durch die Vernetzung von Systemen soll nun der Nutzen für die Fahrgäste des öffentlichen Nahverkehrs weiter erhöht werden.
Ein weiterer Vorteil der C-ITS-Technologie ist, dass sie eine präzisere Steuerung des Verkehrsflusses ermöglicht. Ampeln und Fahrzeuge tauschen Daten aus, sodass der Busverkehr effizienter gestaltet werden kann. Auch die Integration von U-Bahn und Straßenbahn in das System ist bereits in Planung.
„Guter Nahverkehr muss schnell, pünktlich und komfortabel sein. Moderne Technologien wie C-ITS spielen eine Schlüsselrolle dabei, die Attraktivität des Frankfurter Nahverkehrs weiter zu steigern“, so Prof. Tom Reinhold, Geschäftsführer von traffiQ.
Das C-ITS-System basiert auf einem intensiven Datenaustausch zwischen Fahrzeugen, Ampeln und der zentralen Verkehrsleitzentrale. Damit können Ampelschaltungen vorausschauend und im Einklang mit dem Verkehrsgeschehen optimiert werden, um einen unfallfreien und flüssigen Verkehrsfluss zu garantieren.
Langfristig soll das Projekt nicht nur den Busverkehr verbessern, sondern auch auf andere Verkehrsmittel ausgeweitet werden. Die Integration von C-ITS in den gesamten Verkehr der Stadt Frankfurt könnte dabei einen wichtigen Schritt hin zu einer nachhaltigeren und effizienteren Mobilität darstellen.
Weitere Informationen zu den Projekten „Frankfurt MIND+“ und „DTC“ finden sich auf den Websites der Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) und des Straßenverkehrsamtes.