Jetzt mal ehrlich: Wir werden ja nicht gefragt. Weder privat oder sonst, interessiert sich das selbstbezogene Umfeld für unsere brillanten Ideen. Wen uns mal jemand fragen würde, wäre der Alltag im Handumdrehen reibungslos. Denke ich. Denkt mein Nachbar. Der natürlich auch so seine Vorstellungen hat. Nur fragt ihn keiner. Selbst der Bäcker mag nicht mehr zuhören, wenn er wieder über die fehlenden Parkplätze vor dem Haus lamentiert. Wenn er ewig lang darüber schwadroniert, welche Vorteile ein Anwohnerparken für die eigene Straße hätte. Wer hört dem armen Mann nur zu?
Wer hört uns zu? Uns und unseren ausgeklügelten Ideen? Denn seinen wir doch mal ehrlich: besser als „The Donald“ (Die Rede ist von Donald Trump, einem der Bewerber um die Präsidentschaft im amerikanischen Wahlkampf), also besser als der, sind wir im Reden schwingen schon lange. Hat sich auch eine Initiative östlichen Stadtteil Bornheim gedacht. Die Bornheimer gehen eh gern mit gutem Beispiel voran und lassen ihre Mitbürgerinnen und Mitbürger zu Wort kommen. Denn das schöne und lebenswerte „Dorf“ soll noch schöner werden. Zumindest aber so schön bleiben wie es ist. Wer Tag für Tag durch die Straßen wandert, weiß, was ihm gefällt oder ihn stört. Dazu gehört etwa auch die geliebte Berger Straße. Was soll damit werden?
Gefragt, getan. Nach dem englischen Vorbild des „Speakers Corner“ am Fünffingerplätzchen soll jede/r eine Rede halten und seine Ideen loswerden können. (Bei dem Platz handelt es sich um ein stadtteilspezifisches Kuriosum, gleich fünf Straßen treffen hier aufeinander: Rendeler/Heide/Berger/Ringelstraße sowie Löwengasse. Doch das nur am Rande.) Aber anders als in London und beim Bäcker hören hier Politiker der Ortsbeirats 4 auch zu und schreiben fleißig mit. Das Ganze ist Teil der Marketingaktion „Lust auf Leben – Willkommen in Bornheim“. Sichtbarste Aktion bisher: die Oasen mit Holzplatten und Pflanzen. Anders als in Bockenheim, wo nach Schließung des Kaufhauses die Leipziger Straße weniger Einkaufs- und Lebensqualität zu bieten hatte, wollen die Bornheimer nach dem Verlust des Saturn-Kaufhauses auf der Berger Straße dem betroffenen Wohn- und Geschäftsabschnitt ein ähnliches Schicksal ersparen. Einkaufen soll sich lohnen. Oder kaufen wir alle eh schon zu viel ein und brauchen in den Stadtteilen was ganz anderes? Wer dazu eine Meinung hat, der kann künftig jeden ersten Samstag im Monat Reden schwingen. Dazu nur eine Email an <link>kontakt@kulturpur.de mit der eigenen Idee senden.
Mehr Informationen: <link http: frankfurter-berger-strasse.de lust-auf-leben _blank>Frankfurter Berger Straße Lust auf Leben
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