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Wandern im Stadtgebiet - Komische Kunst im GrünGürtel entdecken

04.01.2021 | 14:23 Uhr | Frankfurt
Wandern im Stadtgebiet - Komische Kunst im GrünGürtel entdecken
Wandern im Stadtgebiet - Komische Kunst im GrünGürtel entdecken
Wandern im Stadtgebiet - Komische Kunst im GrünGürtel entdecken

Unser Land befindet sich noch immer im Lockdown-Modus und es gibt nur wenige Möglichkeiten der Freizeitgestaltung außerhalb der eigenen vier Wände. Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber für mich ist in so einem Fall ein schöner Spaziergang durch Frankfurt immer eine willkommene Alternative. Ob zu Fuß oder auf dem Fahrrad gibt es gerade im weitläufigen GrünGürtel richtig viel zu entdecken. Was ich persönlich hier besonders mag, sind die Werke, die von Künstlern der Neuen Frankfurter Schule in Kooperation mit dem Caricatura Museum für Komische Kunst entworfen wurden. Zwar sind in den Wintermonaten und während des Lockdowns nicht alle Werke zugänglich bzw. im Einsatz. So kann etwa der Eichhörnchenkönig von F. K. Waechter erst dann wieder besucht werden, wenn das StadtWaldHaus (auch immer einen Besuch wert), auf dessen Gelände das Werk zu finden ist, geöffnet hat. Und auch der Pinkelbaum – ebenfalls von F. K. Waechter – am Jacobiweiher ist in der kalten Jahreszeit abgeschaltet. Aber es gibt ja noch viele weitere Werke, die Ihr zu Fuß oder mit dem Rad entdecken könnt. Ich stelle Euch hier mal meine Favoriten vor: 

Das GrünGürtel-Tier von Robert Gernhardt 

Ich mag das Gelände am Alten Flugplatz in Bonames. Zugegeben, ich bevorzuge eine Radtour dorthin in den wärmeren Monaten und auch dann, wenn man im Tower Café einkehren kann. Doch auch in dieser eher trüben Zeit kann ich einen Ausflug dorthin nur empfehlen. Der Alte Flugplatz ist gut mit dem Rad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar (U-Bahn (U2) bis Station „Kalbach“ + 10 Min. Fußweg oder Bus 27 bis Station „Nordpark“ + 5 Min Fußweg). Wenn Ihr vom Alten Flugplatz über die Niddabrücke lauft, begrüßt Euch dort seit 2006 das GrünGürtel-Tier von Robert Gernhardt. Es ist quasi das Maskottchen des GrünGürtels und ein sehr charmantes Stück Komische Kunst im öffentlichen Raum. Es freut sich immer, wenn Ihr ein Foto mit ihm macht. 

Ein echter Foto-Hotspot: Das Ich-Denkmal

Gerne radle ich am Mainufer entlang in Richtung Oberrad, wo ich dann durch die Felder bis zum Grüne Soße Denkmal fahre. Der Weg dorthin führt vorbei an dem von Hans Traxler entworfenen ICH-Denkmal – einem perfekten Foto-Hotspot. Getreu dem Motto "Jeder Mensch ist einzigartig" kann hier jeder den Sockel besteigen und so selbst zum Denkmal werden. Ich wüsste gerne mal, wie viele Fotos hier schon seit der Eröffnung des ICH-Denkmals vor rund 15 Jahren geschossen worden sind.  

Eule im Norwegerpullover und Monsterspecht im Stadtwald 

Der Stadtwald ist das perfekte Ausflugsziel für eine willkommene Auszeit vom Corona-Alltag. Besonders idyllisch finde ich es am Jacobiweiher nahe der Oberschweinsteige. Hier entspannt entlangspazieren – da bekommt man den Kopf wirklich frei. Am Weiher findet Ihr neben dem bereits erwähnten und derzeit nicht tropfenden Pinkelbaum auch noch eine liebenswerte Eule im Norwegerpulli – eines von zahlreichen Objekten von F.K. Waechter, die den GrünGürtel schmücken. Waechter-Kennern dürfte die Eule aus seinem Buch "Wahrscheinlich guckt wieder kein Schwein" bekannt sein. Bei einem Spaziergang solltet Ihr kurz vor der Brücke zwischen Weg und Wasser den Blick nach oben gerichtet halten, um die Eule zu entdecken. Mir bereitet das liebenswerte Viech auch bei schlechtem Wetter immer gute Laune. 

Ein weiteres Werk der Komischen Kunst findet Ihr, wenn Ihr zurück zur Oberschweinsteige wandert und dann der Oberschweinsteigschneise folgt. Nach etwa 20 Minuten kommt Ihr an die Wegekreuzung mit Kaisertannenweg, Hainerweg und Steinweg. Hier ist der Monsterspecht – ebenfalls von F.K. Waechter entworfen – zu Hause. Genauer gesagt ist es schon der zweite Monsterspecht. Das Original war einem Sturm und Pilzbefall zum Opfer gefallen. Auf einer 173 Jahre alten Stieleiche ist der fast zwei Meter große „komische Vogel“ zu entdecken. 

Ab nach Schwanheim zu Monsterkindern und Struwwelpeter-Baum 

Ein weiterer meiner Lieblings-Spaziergangorte ist der Schwanheimer Wald mit den angrenzenden Schwanheimer Wiesen. Und auch hier kann man Komische Kunst entdecken. Im Wald hat eine stattliche Eiche drei „Monsterkinder“ fallen gelassen. Das sind drei riesige Eicheln, die gerne von Kindern beklettert werden dürfen. Auch als Fotomotiv eignen sich die „Monsterkinder“ perfekt!

Nur wenige Gehminuten entfernt in den Schwanheimer Wiesen wurde eine Kopfweide von F.K. Waechter in einen Struwwelpeter der besonderen Art verwandelt. Natürlich ist der lustige Baum besonders schön, wenn die Baumkrone in ganzer Pracht erblüht. Doch auch mit seiner gestutzten Winter-Frisur ist der Baum ein echter Hingucker! 

Ich habe bislang noch nicht alle Werke entdeckt, die sich im GrünGürtel verstecken. Den Barfüßler etwa kenne ich nur von Fotos, die Sondermannskulptur im Nordpark Bonames oder die Tiroler Tiere in der Nähe des Wäldchestag-Geländes ebenso. Aber der Lockdown dauert ja leider noch etwas länger – genügend Gelegenheiten also für weitere Spaziergänge durch unsere schöne Stadt, um neue Orte entdecken, die ich Euch dann das nächste Mal vorstellen werde. 

Und wo geht Ihr im Stadtgebiet am liebsten spazieren oder Radfahren? 

Ein Beitrag von Sebastian Betzold

Mehr Infos zur Komischen Kunst im GrünGürtel: https://frankfurt.de/themen/umwelt-und-gruen/orte/gruenguertel/ziele/komische_kunst

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