In der ersten Jahreshälfte 2022 soll in Hanau ein ganz besonderes Museum eröffnet werden, für das sich auch ein Besuch aus Frankfurt lohnen wird: Am Heumarkt in der Hanauer Innenstadt wird das erste hessische Apfelweinmuseum – das „Gerippte Museum“ – seine Pforten für interessierte Besucherinnen und Besucher öffnen. Die Umbauarbeiten sind komplett abgeschlossen, die erste Ausstellung ist aufgebaut. Das gab der Vorstand des Trägervereins Apfelwein-Centrum Hessen (ACH) im Rahmen eines Treffens mit den wichtigsten Finanzierungspartnern bekannt. Dazu gehören neben dem Main-Kinzig-Kreis auch die Stadt Hanau sowie der Regionalverband FrankfurtRheinMain und der Verein „Hessische Apfelwein- und Obstwiesenroute Regionalschleife Main-Kinzig“.
Die Eröffnung musste aufgrund der Corona-Pandemie mehrfach verschoben werden. Nun soll das erste hessische Apfelweinmuseum spätestens im Sommer 2022 seine Pforten für Besucherscharen öffnen. „Wir hätten gerne früher eröffnet, aber das hätte aufgrund der pandemischen Lage keinen Sinn gemacht“, sagt Jörg Stier, Vorsitzender des ACH und Kurator des „Gerippten Museums“.
„Eine wunderbare Bereicherung“
Trotz der pandemiebedingten Verzögerungen zeigten sich die Vertreterinnen und Vertreter der Großsponsoren sehr zufrieden mit dem Stand des Projekts. „Das Museum ist eine wunderbare Bereicherung, und wir sind dankbar und glücklich, dass es in Hanau angesiedelt ist“, bekannte der Hanauer Oberbürgermeister Claus Kaminsky in seinem Grußwort. Er zeigte sich zudem überzeugt: „Diese Geschichte ist noch nicht zu Ende.“ Susanne Simmler, Erste Kreisbeigeordnete des Main-Kinzig-Kreises, hält das „Gerippte Museum“ ebenfalls für einen attraktiven Anziehungspunkt: „Wir wünschen uns, dass viele Menschen in die Region und nach Hanau kommen, um ein Stück hessische Identität zu schnuppern.“ Sie dankte „allen, die an diese Idee geglaubt haben.“ Auch Rouven Kötter, Erster Beigeordneter des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain, glaubt, „dass das Museum ein Zugpferd für Hanau sein kann und viele Leute anziehen wird.“ Michael Göllner, Vorsitzender der Hessischen Apfelwein- und Obstwiesenroute Regionalschleife Main-Kinzig, findet es wichtig, „die Region erlebbar zu machen.“ Er ist überzeugt: „Apfelwein macht unsere Region besonders.“
Hessens einmalige Trinkzeremonie im Fokus
Die erste Ausstellung im „Gerippten Museum“, die den Untertitel „Raum für Apfelweinkultur“ trägt, bearbeitet eine Trinkzeremonie, die es nur in Hessen gibt: Hier wird der Apfelwein im Bembel serviert und in „gerippte“ Gläser ausgeschenkt, die den kostenbaren Inhalt mit einem „Deckelchen“ vor Insekten und herunterfallenden Blättern schützen. Zentrale Exponate der ersten Ausstellung sind der größte Bembel der Welt, der es mit einem Fassungsvermögen von 670 Litern und einem Gewicht von gut 300 Kilogramm ins „Guinnessbuch der Rekorde“ geschafft hat, sowie das größte „Gerippte“ der Welt, in das 80 Liter Apfelwein passen. Bembel – Deckel – Gerippte: Für alle drei Kategorien haben die Ehrenamtlichen des ACH zahlreiche, teilweise seltene und spektakuläre Exponate zusammengetragen, die detailliert beschrieben werden. Schautafeln erläutern sechs unterschiedliche Perspektiven auf das hessische Nationalgetränk. Es geht um Herstellung, Geschichte, Ökonomie, Ökologie, Genuss und Kultur sowie die internationale Bedeutung des „Stöffche“. In einer digitalen Slideshow wird die Geschichte der Herstellung und des Transports des Weltrekord-Bembels erzählt. „Mit der ersten Ausstellung geben wir einen umfassenden Überblick über das Kulturgut Apfelwein“, ist Kurator Jörg Stier überzeugt und ergänzt: „Es ist vor allem dessen Vielfalt, die wir darstellen möchten.“ Diese Vielfalt wird auch multimedial aufbereitet: Ein Großteil der Exponate kann nach der offiziellen Eröffnung zudem auf der Website des Museums bewundert werden.
Mehr Infos gibt es auch unter: www.geripptes-museum.de