Viel hat sich verändert, seit vor etwa elf Jahren das Grüne Soße Denkmal am Rande der Oberräder Kräuterfelder eingeweiht wurde. Die EZB war noch am Willy-Brandt-Platz beheimatet und der alte Henninger Turm stand noch. In der Zwischenzeit ist viel geschehen. Neues ist entstanden, Altes musste weichen – doch das Denkmal hat sich als fester Teil der Kulturlandschaft etablieren können. Allerdings geht es so einem Wahrzeichen, wie den Kräuterfeldern selbst: es muss gepflegt werden. Und in den letzten Jahren hat es dann doch sichtlich gelitten: Die Bodenplatten waren verwittert und die Scheiben verblasst. Dass die Scheiben jedes der sieben Häuschen einen anderen Grünton hatten, war kaum mehr erkennbar. Für die Verantwortlichen der Projektgruppe GrünGürtel war klar: So kann das Denkmal nicht mehr unsere Nationalspeise repräsentieren.
Gemeinsam mit der Künstlerin Olga Schulz, die vor elf Jahren das Konzept für das Denkmal erstellt hatte, wurde die Sanierung in Angriff genommen. Unterstützung kam von der Regionalpark Rhein-Main Südwest GmbH, die sich gemeinsam mit dem Umweltamt die Sanierungskosten in Höhe von 70.000 € geteilt haben. „Das Grüne Soße Denkmal ist für den Regionalpark eine bedeutende Informationsstation, um Traditionspflege, aber auch die Vielfalt von landwirtschaftlichen Erzeugnissen in unserer Region zu zeigen“, sagte Kelsterbachs Bürgermeister Manfred Ockel, der als Geschäftsführer der Regionalpark Rhein-Main Südwest GmbH die Einweihung des sanierten Denkmals besucht hat.
Mit neuen Acrylglasscheiben, die speziell in Italien angefertigt wurden, erstrahlen die sieben Gewächshäuser nun wieder in altem Glanz mit den verschiedenen Grüntönen, die jeweils ein Kraut der Frankfurter Grie Sooß repräsentieren. Und jetzt werden jetzt wahrscheinlich auch die Kritiker, die sich in den vergangenen Monaten über den Zustand dieses Denkmals, das sogar in einigen Reiseführern erwähnt wird, geärgert haben, verstummen. Bei der Einweihungs-Zeremonie, die Manfred Ockel gemeinsam mit Thomas Hartmanshenn vom Umweltamt übernommen hat und die mit der ersten Grüne-Soße-Königin Susanne Reichert I. und zahlreichen anderen Gästen standesgemäß bei Grüner Soße und Apfelwein gefeiert wurde, war die Freude über das frisch sanierte Denkmal sehr groß. „Ich freue mich auf viele weitere grüne Jahre“, sagte Olga Schulz am Ende ihrer kurzen Ansprache. Wir uns auch!
Das Grüne-Soße-Denkmal findet Ihr in der Speckgasse 7, 60599 Frankfurt am Main