Elf Jahre lang gehörte der von F.K. Waechter entworfene Monsterspecht zu den Highlights der Komischen Kunst im GrünGürtel. Doch dann war er während eines Sturms von einem benachbarten Baum getroffen worden, was den beliebten Specht seinen Schnabel gekostet hat. Aber auch Pilzbefall hat ihm stark zugesetzt. Und so wurde er nach über einem Jahrzehnt in den verdienten Ruhestand geschickt. Nachdem der Platz im östlichen Stadtwald einige Monate lang verwaist war, darf nun Monsterspecht 2 an einem neuen Baum seinen Dienst antreten. Am Montag haben Umweltdezernentin Rosemarie Heilig und der Kelsterbacher Bürgermeister Manfred Ockel das Kunstwerk enthüllt.
Der komische Vogel ist fast zwei Meter groß und wiegt stattliche 300 Kilogramm. Im Vergleich zu seinem Vorgänger ist er damit sogar ein wenig kräftiger geraten, seinem Namen macht er jedenfalls alle Ehre. Mit dem Comeback des Monsterspechts ist die Komische Kunst im GrünGürtel auch endlich wieder komplett. 14 Exemplare umfasst die Reihe von Kunstwerken, erdacht von den Künstlern der Neuen Frankfurter Schule. Allen voran das GrünGürtel-Tier von Robert Gernhardt, aber auch der Barfüßer, das Ich-Denkmal, der Struwwelpeter-Baum und die anderen komischen Kunstwerke sind bekannt und beliebt, eben auch der Monsterspecht.
„Deswegen“, so betonte Heilig, „konnte es nach dem Ende von Monsterspecht 1 nur ein Motto geben: Der Specht ist tot, es lebe der Specht.“ Ohne lange zu zögern, habe man einen neuen Monsterspecht in Auftrag gegeben. Wie schon Monsterspecht 1 stammt auch der Nachfolger vom Künstler Andreas Rohrbach aus Kleinkahl im Spessart. Aus Pappelholz hat er die Figur nach Waechters Vorgaben gesägt, gehauen und geschnitzt.
7000 Euro hat der Spaß insgesamt gekostet, inklusive Gutachten und Montage. Die Summe teilt sich das Umweltamt mit der Regionalpark-Gesellschaft Rhein-Main Süd-West, bei der Bürgermeister Ockel als Geschäftsführer fungiert. Da die Buche, auf der Monsterspecht 1 zu hocken pflegte, Opfer des Sturms vom August 2017 wurde, sitzt der Nachfolger nun etwa 50 Meter vom alten Standort an der Kreuzung Oberschweinstiegschneise/Hainerweg entfernt auf einer 173 Jahre alten Stieleiche. Eine gute Wahl, wie ein eigens beauftragter Gutachter attestierte. Der Baum ist standfest. „Ich bin überzeugt, dass sich unser neuer Monsterspecht in der Eiche wohl fühlen wird“, sagte Ockel.