Teig: 125 g Butter, 125 g Zucker, 250 g Mehl, 1 Ei, 1 Tütchen Backpulver, 1 Tütchen Vanillezucker; Butter für die Form.
3 Pfund säuerliche Äpfel.
Guß: ¾ l Apfelwein, 250 g Zucker, 1 Tütchen Vanillezucker, 1 Päckchen Vanillepudding.
2 Becher Sahne, Kakaopulver.
Aus den Zutaten einen Teig kneten und eine ausgebutterte Springform damit auslegen. Die Äpfel schälen, achteln, das Kerngehäuse heraus schneiden und die Schnitze in kleine Würfel schneiden. Auf dem Teig verteilen.
Die Zutaten für den Guss unter Rühren aufkochen und über die Äpfel gießen. Den Kuchen im Ofen bei 175 Grad ca. eineinhalb Stunden backen. Danach für einen halben Tag in der Form erkalten lassen. Erst dann herausnehmen.
Die Sahne steif schlagen und auf dem Kuchen verteilen. Vor dem Auftragen mit Kakaopulver bestäuben.
Naturprodukte bei Apfelwein-Herberth in Kronberg
Georg Herberth ist gelernter Landwirt, wie Vater und Großvater schon Landwirte waren, sie betrieben zudem eine Dreschmaschine. Aber auch Apfelwein kelterten sie, denn es gab Streuobstwiesen und es gibt sie auch heute noch.
Wie jeder weiß, staubt es beim Dreschen ungemein, weshalb das Bedienungspersonal, "Dreschmaschiner" genannt, jederzeit tüchtig Durst hatte. Da hielten die rund 2.000 Liter, die man aus eigenem Obst zu keltern pflegte, nicht lange vor. Georg Herberths Vater übrigens konnte bereits beim Verkosten der Kelteräpfel herausfinden, wie groß der Anteil der verschiedenen Sorten jeweils sein mußte, damit der Schoppen die richtige Säure bekam. Er hatte, wie auch seine Nachfolger, unter alten Sorten die Wahl. Gehören doch rund 500 Apfelbäume zum Betrieb; der älteste, ein Boskop, trägt Früchte seit 180 Jahren. Wie schon seine Vorfahren pflegt auch Georg Herberth die alten Sorten: Trierer Mostapfel, Schafsnasen, Anhalter, Bohnapfel, und wie sie alle heißen.
1970 entschloß man sich dazu, Apfelwein für den Verkauf zu keltern, auch der fand raschen Absatz. All das geschah noch in Niederhöchstadt, am mitten im Ort gelegenen Stammsitz der Familie Herberth; Verdruß mit den Nachbarn blieb da nicht aus.
Als die Stadt Kronberg (nach unguten Erfahrungen mit einer Frankfurter Brauerei) einen neuen Betreiber für die Kronthal-Quelle im gleichnamigen, idyllisch gelegenen Tal suchte, griffen die Herberths zu und übernahmen Quelle wie Betriebsgebäude auf dem weitläufigen Anwesen in Erbpacht. Hier konnten sich keine Nachbarn mehr gestört fühlen.
"Wir sitzen in der Natur und machen Naturprodukte", so sieht der Chef die Lage heute, Frau Maria und die beiden Söhne, Kaufmann der eine, in Geisenheim studierter Getränke-Ingenieur der andere, arbeiten mit in der Firma.
Drei Sorten Apfelwein werden erzeugt: herzhaft mit Speierling der eine; mild-bekömmlich der andere und der "Urschoppen" schließlich, der auch direkt aus dem Faß zu haben ist. Sodann naturtrüber und klarer Apfelsaft; 45%iger klarer Apfelbrand mit fünf Jahren Lagerung; und der "Apfelklassiker" herb, das ist versekteter Apfelwein, handgerüttelt und in ehemaligen Wasser-Vorratsstollen unterirdisch gelagert. Abgefüllt wird im Übrigen nur in Mehrwegflaschen. Und weil der Senior "keinen Sinn darin sieht, Apfelwein durch die Gegend zu karren", ist er auch nur im näheren Umkreis zu haben.
Etwa im "Apfelweingarten", der von Mai bis Oktober geöffnet ist. Während die Alten unter den Bäumen sitzen und es sich wohl sein lassen beim Schoppen, bei kalten und warmen Speisen, haben es auch die Kinder gut. Sie können sich in "acht Kubikmetern gereinigtem Sand" oder mit Spielzeug vergnügen. Und Hasen streicheln.
Mit dem Kronthaler Apfelwein läßt sich ein leckerer Kuchen backen. Ob "Herberths heiße Apfelbombe" dazu schmeckt, muß jeder für sich entscheiden. Kalte Füße erwärmt sie jedenfalls auf der Stelle.
Spezialkelterei
Georg und Maria, Georg und Stephan Herberth
Im Kronthal 12-16
61476 Kronberg am Taunus (Richtung Mammolshain)
Tel: 06173-4064, Fax: 4433
von Waldemar Thomas