0,1 l Riesling, 150 g Waldhonig (oder ein anderer, aromatischer, nicht zu süßer Honig); 3 EL Zucker, 1/2 Vanillestange, 5 Eigelb, 1/2 l Sahne.
Den Honig in dem Wein auflösen. Die Eigelb mit dem Zucker, dem Wein und dem Honig vermischen; die aufgeschlitzte Vanillestange dazu geben. In einer Schüssel über einem Topf mit heißem Wasser aufschlagen, bis die Masse hell und schaumig wird. Vom Feuer nehmen, die Vanillestange auskratzten und entfernen; die Schüssel in kaltes Wasser stellen und den Inhalt kalt rühren. Die Sahne steif schlagen, unterziehen, und das Parfait über Nacht ins Eisfach stellen. Latwerge oder eingelegte Zwetschgen passen gut dazu.
Beim Imker Schießer in Grävenwiesbach
Ein kühles und nasses Frühjahr erfreut Imker am wenigsten, denn die Bienen bleiben bei diesem Wetter im Stock und lassen sich lieber füttern. Heinz Schießer reicht ihnen Honig statt dem üblichen Zuckersirup, was teuer ist, aber so kann er sicher sein, dass die Ernte, die ja noch kommen wird, nur aus reinem Blütennektar besteht. Ansonsten ist er nicht untätig, hat vielmehr mit seinen Programmen für Schulklassen gut zu tun.
Denn der ehemalige Grundschullehrer hat sein Hobby zum Beruf gemacht. Schon immer, erzählt er, habe er Freude an der Landwirtschaft gehabt, und als er 1977 ausrangierte Bienenkästen auf dem Müll fand, begann er mit der Imkerei. Stattliche 170 Bienenvölker bewirtschaftet der mittlerweile hauptberufliche Imkermeister heute. Der Betrieb trägt sich; der Verkauf der selbst gemachten Wachskerzen tut das seine dazu, die Vorträge vor Schulklassen nicht zu vergessen, auf rund siebzig im Jahr komme er.
Aber was heißt hier "Vorträge". Obwohl alles "ziemlich frontal" ablaufe, wie der gelernte Pädagoge selbstkritisch anmerkt, seien doch die begleitenden Lehrkörper regelrecht verblüfft darüber, welche Konzentrationsfähigkeit die ansonsten so zappeligen Kinder auf einmal aufbrächten. Denn bei Schießer dürfen sie nicht nur ihre eigenen Kerzen ziehen, sondern es gibt auch Theater zum Abschluss. Mit Handpuppen, die Insekten und selbstverständlich Bienen verkörpern, das zieht die Kinder in seinen Bann. Vielleicht hat auch der die Räume durchziehende, wunderbar heimelige Duft nach Bienenwachs seine beruhigende Wirkung.
Schießer, der auch im Hessenpark als Museumspädagoge seine Erfahrungen sammelte, erzählt von der Biologie der Bienen und von ihrer großen, unersetzlichen Bedeutung für die Bestäubung der Blütenpflanzen. All das erfährt man in der fast beneidenswert ruhigen Manier, wie sie für Imker so typisch ist. Was aber nicht vor Bienenstichen schützt. Im Sommer, schätzt Schießer, wenn die Bienen ihren Honig engagiert verteidigten, komme er auf gut dreißig Stiche pro Tag.
Gleichwohl: ohne Bienen kein Obst - und keinen Honig natürlich auch. Davon hat die Imkerei vielerlei Sorten zu bieten, von dem von Obstblüten und Raps angefangen, über Sommerblüten, Edelkastanien (den die Bienen im Kronberger Landstrich sammeln) bis zum Sonnenblumenhonig; nur für den Tannenhonig wandert der Imker mit seinen Völkern bis in den Schwarzwald. Dann sind da noch Honige von Kollegen, z. B. Kornblumen, Akazie, Linde, Heide und Löwenzahn; besonders aromatischer stammt von Lavendel aus der Provençe.
Welcher am besten mundet und sich etwa für Honigparfait empfiehlt, stellt man am besten bei einer Honigprobe fest, zwanzig Sorten stehen zum Vergleich. Wie auf traditionelle Weise Kerzen gezogen werden, kann man bei dieser Gelegenheit zudem erfahren.
Imkerei
Heinz Schießer
Am Tunnel 11
61279 Grävenwiesbach/Taunus
Tel: 06086-1353
von Waldemar Thomas