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November 2024
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Karottencrèmesuppe und türkisches Karottendessert

(für 4-6 Personen): 700 g Möhren, 2 große Kartoffel, 20 g Butter, 2 Lorbeerblätter, 1 l Rinder-, Kalbs- oder Hühnerbrühe, 2 EL Zitronensaft, Salz, schwarzer Pfeffer, 1/2 TL Zucker, Cayennepfeffer; 2 EL Butter (geröstete Weißbrotwürfel, Frankfurter Würstchen).

Möhren putzen, Kartoffeln schälen, in kleine Würfel schneiden; die Kartoffelwürfel zusätzlich waschen. Die Butter erhitzen und die Möhrenwürfel darin andünsten, aber keinesfalls bräunen. Leicht salzen. Die Brühe, die Lorbeerblätter und die Kartoffelwürfel dazugeben und alles zugedeckt auf kleiner Flamme weichkochen, was etwa 20 Minuten dauert. Dann die Lorbeerblätter entfernen und die Masse im Mixer oder mit dem Schneidstab pürieren. Mit Salz, Zucker und frischgeschrotenem Pfeffer abschmecken. Zugedeckt etwa 10 Minuten ziehen, aber nicht mehr kochen lassen. Die Butter zugeben. Zu Schluß mit Cayennnepfeffer schärfen. Wer möchte, reichert die Karottencrème mit in Butter gerösteten Weißbrotwürfelchen an, oder serviert Frankfurter Würstchen dazu.

Halwar Gadschar, türkisches Karottendessert

600 g Karotten, 3/4 l Milch, 60 g Butter, 1 TL Kardamom, 40 g Zucker, 2 EL Rosinen, 2 EL Honig, 1 Stück Zimt, 2 EL gehackte Mandeln

Karotten waschen, schaben und pürieren. Das Püree mit Milch bedecken, restliche Milch in einem hohen Topf erhitzen, das Karottenpüree zugeben und mit den übrigen Zutaten (außer den Mandeln) eineinhalb Stunden auf kleiner Flamme köcheln. Abkühlen lassen und mit den Mandeln bestreut servieren.

 

Mit Waldemar Thomas bei Mohrrüben-Schuch

Die Heimat unserer braven, vermeintlich urdeutschen Mohrrübe (Karotten sind Mohrrüben mit rundlicher Form) ist - Afghanistan, wer hätte das gedacht? Sie ist jedoch bereits seit dem 9. Jahrhundert bei uns bekannt, dank Karl dem Großen, der den Anbau der Gelben Rüben auf seinen Domänen befahl. Obwohl man bereits zur Zeit der Renaissance von den günstigen gesundheitlichen Auswirkungen des Möhrenverzehrs wußte, wurden über lange Zeiträumen hinweg so gut wie keine züchterischen Anstrengungen zur Weiterentwicklung der Möhren unternommen.

So, wie wir sie heute kennen: leuchtend orange und durch und durch zart und saftig, gibt es Karotten erst seit dem 19. Jahrhundert. Vorher dürften sie viel holziger gewesen sein und blasser ausgesehen haben, wie der heute noch gebräuchliche Name "Gelbe Rüben" ahnen läßt. Was die Mohrrüben im Zuge ihrer züchterischen Veränderungen an Saftigkeit und Farbe gewannen, wird, so ist zu vermuten, den Wurzeln an ehemals kräftigem Geschmack verlorengegangen sein. In Ostpolen habe er Karotten gegessen, die hätten zwar keine Schönheitskonkurrenz gewonnen, aber wunderbar geschmeckt - wie früher, erzählte mir jüngst ein Freund.

Karotten enthalten Karotin, den Rohstoff für das Vitamin A, ohne das der Mensch im Halbdunkel schlecht sieht. Eine Verbesserung der allgemeinen Sehschärfe aber läßt sich mit dem Verzehr großer Mengen an Möhren nicht erzielen, das wäre ja auch zu einfach. Es gibt, Geschmacksminderung hin oder her, gottlob genügend kulinarische Gründe, immer mal wieder Möhren auf den Tisch zu bringen. Oder Karotten. Denn die sind wieder im Kommen, worüber sich Gärtner Schuch freut, haben die kleineren, rundlichen Wurzeln doch ihren spitzen, schlanken Schwestern an Delikatesse viel voraus. Wobei schlank relativ zu verstehen ist, weil Möhren (wie Karotten) schier endlos groß und dick werden, gibt man den Jungpflanzen beim Vereinzeln nur genügend Platz zur Entfaltung. Daß sich auf den recht schweren Böden im Rhein-Main-Gebiet wohlschmeckendere Gelbe Rüben ziehen lassen als auf leichtem (und nährstoffarmen) Sandboden, steht für die Schuchs fest. Um wieviel besser muß dann erst der Boden in Ostpolen sein! Aber es ist weit bis dorthin, und so bleibt uns nichts anderes übrig, als den Möhren Geschmack beizubringen. In der sanften Karottencrèmesuppe sorgen Butter dafür und ein Hauch Cayennepfeffer.

Kaum ein anderes Gemüse enthält aber auch soviel Zucker wie Karotten, und so verwundert es nicht, daß in den Küchen vieler Völker Karotten-Desserts eine nicht geringe Rolle spielen. In Gestalt der Rübli-Torten in der Schweiz und in Österreich nicht minder wie in der türkischen Küche Halwar Gadschar, ein apartes, nur wenig süßes Püree, dem Kardamom, Rosinen, Honig, Zimt und Mandeln Pfiff geben. Es schmeckt auch ohne das Blattsilber der Urversion, welche die türkische Küche einst aus Indien übernahm.

Gartenbau Anneliese und Hans-Ludwig Schuch

Am Riedsteg 125

60437 Frankfurt-Nieder-Erlenbach

Telefon: 06101-54580

Fax: 06101-545822

Email: hl@schuch-gaertnerei.com

Internet: www.schuch-gaertnerei.com

Öffnungszeiten: Verkauf ab Gärtnerei: Mo-Sa 8-12 u. 14-19 Uhr. Sa: Bauernmarkt Bad Vilbel (März-Dezember).

von Waldemar Thomas