1 kg Lammfleisch von Brust, Hals oder Schulter; Fett zum Braten, 5 Pfund Weißkraut, je vier geschälte und gehackte Zwiebeln und Knoblauchzehen, Salz, Pfeffer, 1 Pfund geschälte Kartoffeln.
Das Fleisch wird in Ragoutwürfel geschnitten und von allen Seiten in wenig Fett angebraten. Danach gibt man das Fleisch ohne Fett in eine Pfanne. Das Weißkraut, wie das Fleisch in Würfel geschnitten, wird nun im Fett angebraten, dann zum Fleisch in die Pfanne gegeben. Fleisch und Weißkraut werden wechselseitig gebraten, und mit den letzten Fleischstücken auch die Zwiebeln und der Knoblauch.
Wenn alles in der Pfanne ist, wird mit Salz und Pfeffer gewürzt, danach auf kleinem Feuer zugedeckt gekocht. Von Zeit zu Zeit wird alles tüchtig untereinander gerührt, so dass das Weißkraut zusammenfällt und sich genügend Flüssigkeit bildet. Das Gericht wird mit Salzkartoffeln aufgetragen.
Schafe, zierlich wie Rehe: Soays in Melsungen
Der Diplom-Biologe Achim Gagalik ist einmal der Umweltschutz-beauftragte der Stadt Melsungen gewesen. Entsprechend gut kennt er sich aus in den Wäldern und Fluren seiner Heimat-stadt. Dass sich die Landwirtschaft aus Teilen der Gemarkung zurückzieht und die Landschaft zuzuwachsen droht, das blieb seinem geschulten Blick nicht verborgen und dürfte ein weiter-es Motiv dafür gewesen sein, sich den robusten Schafen zuzu-wenden. Dies umso mehr, als sich Gagalik heute bei der thürin-gischen Landesregierung in Erfurt um Beweidungsprojekte küm-mert. Ein weiteres betreibt er privat, zusammen mit seiner Frau Petra, einer Fremdsprachenkorrespondentin. Es dreht sich um Soays. So heißen Schafe, die ihre Heimat auf der gleichna-migen Insel vor Schottland haben, und die man nicht zu scheren braucht.
„Es ist schön und gut, wenn man die Zuchttiere der Soays ver-kaufen kann, aber der Vermarktung des Fleisches sind Grenzen gesetzt. Die Tiere eignen sich mehr für die Hobby-Haltung und die Landschaftspflege“, erzählt der Züchter. Es ist nämlich nicht viel dran an den schottischen Schafen. „Die Lämmer, wenn man sie im Herbst schlachten will, wiegen mal gerade sieben bis maximal zehn Kilo, das ist natürlich zu wenig, um sich zu rechnen“, seufzt der Spezialist für Soays.
Da lag es nahe, die Schafe mit Tieren einer schwereren Rasse zu kreuzen. Und zwar mit Wilteshire-Horn, die den Soays äh-neln, aber deutlich mehr Gewicht auf die Waage bringen. Gen-Anteile von Heidschnucken und Mufflons weisen die Tiere, die Nolana-Lämmer genannt werden, zudem auf.
„Man kann das Fleisch wie Lamm oder auch wie Wild zubereiten, indem man es mariniert, es hat dann einen kräftigeren Ge-schmack“. Gagalik erzählt davon, wie er einmal mit dem Fleisch eines schon älteren Soay-Bocks eine Gemüsesuppe mit Fleisch-einlage zubereitet habe. Nahezu die gesamte Gästeschar, die sich übrigens aus erfahrenen Züchtern zusammengesetzt habe, sei der Meinung gewesen, es handele sich um Rindfleisch.
Die intensivere und systematische Vermarktung des Fleisches ihrer Soay-Lämmer ist noch gar nicht so recht angelaufen und erfolgte bislang im Kreis der Freunde und Bekannten. „Bisher haben wir die Schafe nur als Zuchttiere verkauft“.
Soays lassen sich übrigens nicht hüten wie normale Schafe, sondern man muss sie einzäunen. In Aufregung versetzt, sprin-gen die sensiblen Tiere sonst in alle Himmelsrichtungen davon.
Das Fleisch wird als ganzer Schlachtkörper oder als Hälfte an-geboten. Sonderbestellungen (Keule, Rücken) sind auf Nachfrage möglich. Die Tiere werden im Schlachthof geschlachtet und von einem Hausmetzger fachmännisch zerlegt. Das Fleisch älterer Tiere wird zu Wurst und zu Schinken verarbeitet. Die Schlacht-körper hängen, je nach Alter, zwischen drei und sieben Tagen ab. Das Fleisch gewinnt durch Reifung an Qualität.
Soay-Schafzucht
Petra Heerdt-Gagalik und Achim Gagalik
Am Hopfenort 6
34212 Melsungen (bei Kassel)
Tel: 05661-920310
E-Mail: <link Gagalik@freenet.de>gagalik@freenet.de</link>
Homepage: <link www.soayschafe.de _blank>http://www.soayschafe.de/</link>
Verkauf nach tel. Vereinbarung
von Waldemar Thomas